Drach, Erich
- Lebensdaten
- 1885 – 1935
- Geburtsort
- München
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Sprechkundler ; Philologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 119094010 | OGND | VIAF: 15572241
- Namensvarianten
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- Drach, Erich
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
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Genealogie
V →Emil (1855–1902), Hofschauspieler (s. Eisenberg), S des Joseph (1817–73), Eisenbahnverwaltungsbeamter in Karlsruhe, u. der Sophie Romann;
M Anna Maria, Schauspielerin, T des Matthias Quinz, Dampfmühlendirektor aus Sappada (Belluno), u. der Anna Irene Stein;
⚭ 1) München 1908 (⚮ 1917) Maria Streibl, 2) Breslau 1917 Valeska Marg. Martini;
1 S aus 1), 1 S aus 2). -
Biographie
D., der zunächst in seiner Heimatstadt München deutsche Philologie studierte, besuchte nach seiner Promotion die Schauspielschule Max Reinhardts und spielte bis 1914 als erster Held in Heidelberg, Oldenburg und Lübeck. Von schwerer Krankheit genesend beschäftigte er sich eingehend mit Fragen der Sprachbildung und entfaltete ab 1915 im Schuldienst und am Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, ab 1917 als Lektor für Sprechkunde an der Berliner Universität eine reiche Lehrtätigkeit. Hatte sein Vorgänger Milan dort allein künstlerischen Vortrag gelehrt, so vertrat D. in Lehre und Übung auch die Rhetorik und wurde der Begründer einer soziologischen und psychologischen Betrachtung der Sprechhandlung und des Sprechaktes: der deutschen „Sprechkunde“, die er in Vorträgen und Schriften unermüdlich entwickelte und für den Deutschunterricht vor allem durch seine weit verbreitete „Sprecherziehung“ (1922, 121953) fruchtbar machte. Er trug auf zahlreichen Reisen, besonders auch bei den Deutschen im Ausland, deutsche Dichtung vor und warb für den Gedanken einer Erziehung des Sprechens sowie einer Erziehung durch das Sprechen. 1930 gründete er als Vertretung des jungen Faches den Deutschen Ausschuß für Sprechkunde und Sprecherziehung. Mit seinen „Grundgedanken der deutschen Satzlehre“ (1937), die das sprachliche Gebilde Satz funktional zu sehen lehrte, gab er der Erforschung der deutschen Syntax eine neue Richtung und schloß die Kluft, die sich zwischen Sprachwissenschaft und Sprechkunde aufgetan hatte.
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Werke
Weitere W L. Tiecks Bühnenreform, Diss. München 1908; Die redenden Künste, 1926;
Der künstlerische Vortrag, 1927;
Sprecherische Gestaltungslehre, in: Sprecherziehung. Rede, Vortragskunst, hrsg. v. Lebede, 1930, S. 24-70;
Dt. Aussprachelehre f. d. Gebrauch im Ausland, 1931;
Rede u. Redner, 1932; Die Schallplatte im dt.kundl. Unterricht, 1937. -
Literatur
A. Simon, E. D., in: Sprechen u. Singen 23, 1935, H. 9, S. 83-86;
Berliner Lokal-Anz. v. 19.7.1935;
Dresdener Neueste Nachrr. v. 21.7.1935;
Münchener Neueste Nachrr. v. 6.8.1935. -
Autor/in
Christian Winkler -
Zitierweise
Winkler, Christian, "Drach, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119094010.html#ndbcontent